Certified

Mediator

Personenzertifizierter Abschluss nach den Kriterien des internationalen Standards EN ISO/IEC 17024

Konflikte gehören zum menschlichen Zusammenleben und zum Alltag. Das Problem ist daher nicht der Konflikt an sich, sondern die Frage, wie er bearbeitet wird und wie die Beteiligten am Konflikt damit umgehen. Die wichtigste Eigenschaft eines Konflikts ist die Subjektivität der Interpretation der Konfliktsituation und die subjektive Form des Konfliktmanagements.

Die Auseinandersetzung über unterschiedliche Interessen, Zielsetzungen oder Wertehaltungen ist eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung und das Wachstum von Beziehungen, Systemen und Organisationen. Konflikte können Potenziale, Kreativität und Innovationen freisetzen, sie können Probleme, Fehler und Irrtümer an die Oberfläche bringen, diese sichtbar machen und damit zu Qualitätsverbesserungen führen. Auf der anderen Seite führen Konflikte zu Lähmung, Motivationsverlust, Unproduktivität und Frustration. Konflikte lassen sich in einem Mediationsverfahren zumeist wesentlich schneller und günstiger auflösen und tragen nicht nur zur Reputation und zur Beziehungsqualität der Konfliktparteien bei. Es finden sich häufig interessengerechte, kreative und wertschöpfende Lösungen.

Mediatoren können Entscheidungsprozesse unterstützen und bei der Suche nach tragfähigen Lösungen helfen. So werden langwierige, kostenintensive und öffentliche Prozesse vermieden, Geschäftsbeziehungen und Freundschaften können erhalten bleiben und die Flexibilität bei der Konfliktlösung wird sichergestellt. Im Vordergrund steht die Lösung des Konfliktes ohne Gesichtsverlust.

Die Qualifikation Certified Mediatorin/Mediator

richtet sich an alle Berufsgruppen und selbstverantwortlichen Bürger, die auf ihre eigene Kraft zur Lösung von Konflikten vertrauend, Konflikte beizulegen versuchen möchten und im Speziellen an Führungskräfte, Verantwortliche für Change und Transformation, Personal- und Organisationsentwickelende, Teamleitende, Projektleitende

und ist geeignet für Sie, wenn Sie

  • selbstverantwortlich, auf ihre eigene Kraft zur Lösung von Konflikten vertrauend, Konflikte beizulegen versuchen und deshalb über Verfahren, Methoden und Arbeitsformen einer Mediation Kenntnisse erlangen möchten,
  • interessiert sind, sich mit einer wissenschaftlich fundierten, spezifischen Ausbildung in der Mediationsmethode darauf vorzubereiten und sich vielfältige und ergänzende Wissensfelder weiter erarbeiten möchten, die – praxisorientiert vermittelt -zeigen, welche Regeln und Prinzipien, welche Struktur und Steuerung für ein Mediationsverfahren von Bedeutung sind,
  • erwarten, dass neben der Praxisnähe auch transdisziplinäre Lehrinhalte zur Ausbildung gehören, die mit einer intensiven Betreuung bei hoher Methodenvielfalt von Lehrbeauftragten, die als erfahrene Mediatoren und Mediatorinnen in der Praxis arbeiten, mittels Nutzung unterschiedlicher didaktischer Werkzeuge, Präsentationen über Videos bis hin zu Intervisionen in kleinen überschaubaren Gruppen (i.d.R. sechs bis acht Teilnehmende) vermittelt werden,
  • Ihre persönliche Motivation, Ihre Selbstwahrnehmung und -steuerung sowie Ihre Resilienzfähigkeit reflektieren und stärken möchten,
  • Kenntnisse über das primäre Ziel von Konfliktmanagement erlangen möchten, welche Elemente eines Konfliktmanagementsystems es gibt und was Sie in Organisationen tun können, damit der Umgang mit Konflikten in geregelten Bahnen gelenkt wird.

Ihre zukünftigen Kenntnisse und Fähigkeiten

  • beinhalten das erforderliche Wissen zur Implementierung eines professionellen Konfliktmanagements und Konfliktmanagementsystems für die konstruktive Bewältigung innerdienstlicher Konflikte und wie damit innerbetriebliche Regelungen zum partnerschaftlichen Umgang, die Weiterentwicklung und das Wachstum von Beziehungen, Systemen und Organisationen, gefördert werden können,
  • liegen darin, Entwicklungen im Verlauf einer Mediation zu antizipieren, darauf einzuwirken und mit Ihrer Methodenkompetenz als Mediator oder Mediatorin nachzuweisen, wie ein Konflikt zu bearbeiten ist und mit welchen Instrumenten Sie in einer sich entwickelnden Situationsdramatik eine Konfrontation steuern sowie auf Reaktionsmechanismen der Konfliktparteien reagieren können,
  • zeichnen sich dadurch aus, dass Sie die Dynamik eines Konflikt erkennen und kanalisieren können und dass Sie im Umgang mit Machtgefällen und kommunikativer Gewalt in der Mediation umgehen können,
  • bestehen im Wissen über das Recht in der Mediation von den berufsrechtlichen Grundlagen eines Mediators über die Rechtsanwendung in Mediationsprozessen bis hin zu den Prinzipien einer Restorative Justice.

Das Studienangebot ist gem. Weiterbildungsförderung § 176 i.V. m. §§179 u. 180 SGB III u.a. mit Bildungsgutschein 100% förderbar.

Ebenso ist dieses Angebot förderbar über das Qualifizierungschancengesetz (Förderung über § 82 SGB III) Es ermöglicht der Agentur für Arbeit die Förderung von Weiterbildungen für beschäftigte Arbeitnehmer. Unternehmen profitieren durch die Bezuschussung von Weiterbildungskosten für Mitarbeiter, die als Folge des digitalen Strukturwandels Weiterbildungsbedarf haben oder in sonstiger Weise vom Strukturwandel betroffen sind.

Kursdauer

12 Wochen in Form von hybriden Lehrformaten: Präsenzunterricht, Intervision in Arbeitsgruppen, Selbststudium.

Präsenzunterricht mit hybridem Lehrformat:

14 Tage

Studienorte

Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart

Beginn der Fort- & Weiterbildungen

monatlich rollierend

Modulbeschreibungen

Mediator

Systemische Grundlagen

Systemtheorien und Ansätze | Selbstorganisation und Komplexität

Kommunikation

Grundlagen der Kommunikation | Kommunikationsmodelle Glaubenssätze | Wertesystem

Gesprächs- und Verhandlungsführung

Gesprächstechniken | Feedbackmethoden | Verhandlungstechniken | Kommunikationstypen

Konfliktmanagement

Grundlagen der Konflikttheorie | Systemische Konfliktanalyse | Konflikt als Prozess | Konfliktdynamik Konfliktmanagement in Organisationen und Unternehmen | Konfliktlösungssysteme

Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation

Einzelheiten zu den Phasen der Mediation, Auftragsklärung / Mediationsvertrag, Themen- und Stoffsammlung | Interessenerforschung, Sammlung und Bewertung von Optionen, Abschlussvereinbarung, Einbeziehung Dritter, Weitere Rahmenbedingungen, Vor- und Nachbereitung der Mediation, Dokumentation, Protokollführung | Erfolgskontrolle

Besonderheiten unterschiedlicher Settings

Einblick in das „Gruppensystem“, Umgang mit Gruppendynamiken | Team-Mediation, Besonderheiten unterschiedlicher Settings, Einzelgespräche in der Mediation | Co-Mediation, Mehrparteienmediation Shuttlemediation, Stakeholder, Stellvertreter in der Mediation, Visualisierungs- und Moderationstechniken, Mediation in Organisationen.

Einführung und Grundlagen der Mediation

Überblick zu den Prinzipien der Mediation, Verfahrensablauf und Phasen Überblick über Kommunikations-,Arbeitstechniken Abgrenzung zum streitigen und zu anderen alternativen Verfahren Überblick über die Anwendungsfelder, Konfliktlösungsverfahren außerhalb der Mediation,

Persönliche Kompetenz | Haltung und Rollenverständnis

das Menschenbild in der Mediation, Rollendefinition, Rollenkonflikte und Rollenklarheit, Aufgabe und Selbstverständnis des Mediators +der Mediatorin (insbesondere Wertschätzung und innere Haltung). Allparteilichkeit, Neutralität und professionelle Distanz zu den Medianden und zum Konflikt Umgang mit eigenen Gefühlen, Selbstreflexion (z.B. Bewusstheit über die eigenen Grenzen aufgrund der beruflichen Sozialisation und Prägung

Psychologische und Psychosoziale Grundlagen & Umsetzung in verschiedene Mediationsansätze

Psychologische Erkenntnisse von Emotionen und Motivation, Denken, Lernen und Erinnern Strukturdenken – Positionsdenken, Mediationsrelevante Erkenntnisse der Hirnforschung, Macht und Einflussnahme, Manipulationen, Menschliche Grundhaltungen (z.B. kompetitiv-kooperativ), Bedingungen von Kreativität Reduktion von Komplexität, Sozialpsychologische Reaktionsmuster, Dämonisierung – Verantwortungsübernahme.

Recht in der Mediation I und II

Rolle des Rechts in der Mediation nachvollziehen können, Abgrenzung von zulässiger rechtlicher Information und unzulässiger Rechtsberatung in der Mediation Abgrenzung zu zur Rolle der Parteianwälte Mitwirkung externer Berater in der Mediation Grundlagen der Privatautonomie und des Vertragsrechts Rechtliche Besonderheiten der Mitwirkung des Mediators bei der Abschlussvereinbarung verstehen, Rechtliche Bedeutung und Durchsetzbarkeit der Abschlussvereinbarung unter Berücksichtigung der Vollstreckbarkeit

Selbstmanagement und Selbstführung

Agile Persönlichkeit | Analyse der eigenen Stärken & Blockaden |Werteorientierte Grundhaltung

Die Aus- / Fort- / Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme der MESH® ACADEMY und MESH® INHOUSE basieren auf den Kompetenzprofilen gemäß der internationalen Norm EN ISO/IEC 17024 und richten sich nach den Kernkompetenzen für Trainer, sowie Coachs und deren Ethikkodex der ICF, sowie nach dem „Change-Management Body of Knowledge“ (CMI).